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Hypnose in der Zahnmedizin
Die Hypnose wird von einem Patienten in der Regel subjektiv als Tiefentspannung empfunden. Dabei werden lebhafte innere Bilder oder Gefühle oftmals wesentlich intensiver und wirklichkeitsnaher wahrgenommen als im Wachzustand. Der Patient wird für Beeinflussungen (Suggestionen) sensibler. Seine Aufmerksamkeit ist nach innen gerichtet, die äußere Realität tritt in den Hintergrund. Die Hypnose dient nicht dazu, einen Patienten zu manipulieren oder willenlos selbstzubestimmen.
Hypnose wird zum Beispiel therapeutisch eingesetzt bei:
- Depressionen
- Ängsten
- sexuellen Störungen
- posttraumatischen Störungen
- Süchten und Abhängigkeiten
- Schmerzen (organisch, psychogen, iatrogen)
- Zahnbehandlungen (Angst, Schmerzen)
- Geburten
- Operationen
- Aufmerksamkeits-/Verhaltensstörungen und Hyperkinesien bei Kindern
Mit Hypnose können Erwachsene und Kinder behandelt werden. Es gibt sowohl Einzeltherapien als auch Gruppentherapien (Paare, Familien, Gruppen).
Im Trancezustand stellen sich physiologische Veränderungen ein:
- Muskelspannung, Herzfrequenz und Blutdruck sind erniedrigt
- die Atmung ist langsamer und regelmäßiger
- bestimmte Hirnareale zeigen eine veränderte Aktivität
- der Stresshormonspiegel sinkt
- das Blutbild verändert sich
- Reflexe zeigen eine geringere Aktivierbarkeit
Phasen der Hypnosebehandlung
Einleitungsphase: Die Aufmerksamkeit des Patienten wird von Außen nach Innen gelenkt und ein Tiefentspannungszustand suggeriert. Dauer etwa 5-10 Minuten (besonders tiefe Trancezustände benötigen eine längere Einleitungsphase)
Behandlungsphase: Mit gezielten, offenen oder verdeckten Suggestionen, Trance-Szenerien und Symbolen werden Einstellungen, Erleben und Verhalten des Patienten umgelenkt um Ressourcen zu mobilisieren oder Abgewehrtes zu integrieren. Während der Trance bleibt der Patient die ganze Zeit über in ständigem Kontakt mit dem Therapeuten/Arzt/Zahnarzt. Dauer: wenige Minuten (Schnellhypnose) bis mehrere Stunden (z.B. Operation).
Reorientierungsphase: Die Trance wird behutsam und gründlich wieder gelöst. Die Wahrnehmung des Patienten wird dabei von Innen nach Außen gelenkt. Der Patient befindet sich danach wieder vollständig im Wachzustand. Dauer der Reorientierungsphase: einige Minuten.
Anwendungsgebiete der Hypnose in der Zahnmedizin:
Die zahnärztliche Hypnose wird beispielsweise eingesetzt bei Patienten,
- die unter großen Verspannungen und Angstzuständen beim Zahnarztbesuch leiden.
- die mit einem besonders starken Würgereiz zu kämpfen haben.
- die normale Betäubungsmittel nicht vertragen.
- zur unterstützenden Therapie bei Verspannungen der Kaumuskulatur und schmerzhaften Kiefergelenkserkrankungen.
Vorteile der zahnärztlichen Hypnose:
- zahnärztliche Behandlung in angenehmer und angstfreier Atmosphäre
- wirksame Schmerzkontrolle
- kaum Blutungen und Schwellungen nach chirurgischen Eingriffen
- das Zahnfleisch wird schneller vollständig durchblutet als bei Lokalbetäubung
- kaum Wundschmerz und schnelle Wundheilung
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