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Vor- und Nachteile von Amalgam
Seit mehr als 100 Jahren wird Amalgam weltweit für Zahnfüllungen verwendet. Amalgam ist eine Legierung, die außer Quecksilber die Metalle Silber, Zinn, Kupfer und Zink enthält. Bis vor wenigen Jahren war die Amalgamfüllung der Standard in der Zahnarztpraxis, weil sie auch bei schwierigen Zahndefekten alle Anforderungen erfüllt und zugleich preiswert, gut und haltbar ist. Es gibt kaum ein Loch im Zahn, das nicht mit Amalgam gefüllt werden könnte.
Vorteile von Amalgamfüllungen:
- 10 Jahre und länger haltbar und extrem bruch- und druckfest
- gut geeignet für den Seitenzahnbereich
- leicht zu verarbeiten
- kostengünstig
Nachteile von Amalgamfüllungen
- nicht zahnfarben
- elektrochemische Probleme
- mögliche Allergien
- umstrittene Gesundheitsrisiken
Amalgam in der Diskussion
Kritiker führen an, dass sich mit der Zeit kleine Mengen Quecksilber aus den Füllungen lösen und im Körper anreichern, was langfristig zu einer chronischen Vergiftung führen kann. Andere Experten halten entgegen, dass bislang noch keine anerkannte Studie eine solche Vergiftung nachgewiesen hat.
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) erklärt dazu: „Nach dem gegenwärtigem Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis gibt es keinen wissenschaftlich begründbaren Verdacht dafür, dass ordnungsgemäß gelegte Amalgamfüllungen negative Auswirkungen auf die Gesundheit des Patienten haben.“ Nur in Ausnahmefällen könne es zu allergischen Reaktionen kommen.
Dennoch wird vorsorglich empfohlen,
- bei Kindern bis zum 6. Lebensjahr
- bei Schwangeren und
- bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
keine Amalgamfüllungen zu legen. In anderen Stellungnahmen (Bundesgesundheitsblatt 11/2007) wird diskutiert, diese vorsorglichen Maßnahmen bei allen Mädchen und Frauen im gebärfähigen Alter zu berücksichtigen.
In der modernen Zahnheilkunde wird Amalgam als Füllungswerkstoff immer seltener verwendet. Trotzdem gibt es bis heute noch keinen überzeugenden wissenschaftlichen Nachweis, der beispielsweise Kopfschmerzen oder Konzentrationsstörungen als ursächliche Nebenwirkung des Amalgams anerkennt.
Amalgam wird als Regelversorgung von der gesetzlichen Krankenkasse (GKV) bezahlt. Erst bei einer nachgewiesenen Unverträglichkeit übernimmt die Kasse die Kosten für einen alternativen Werkstoff.
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